Meditationsreise Usbekistan – Auf den Spuren des Sufismus
Diese einzigartige Meditationsreise nach Usbekistan führt sie zu den mystischen Orten der alten Seidenstrasse. Auf diesen Wegen wurden damals nicht nur Waren sondern auch geistige Inhalte befördert und ausgetauscht. Die sagenumwobenen Städte Buchara, Samarkand und Taschkent waren Schmelztiegel für Ethnien, Philosophien und Religionen.
Im Süden von Usbekistan, in Termez, gibt es uralte buddhistische Ausgrabungsstätten. Ansonsten werden die Heiligtümer des Landes dem Islam zugeordnet. Dieser wird in Usbekistan in einer freien und toleranten Art gelebt. Es mischen sich auch schamanistische und zoroastrische Elemente mit ein.
Der Sufismus wird oft als das mystische Herz des Islam bezeichnet. Man kann ihn aber auch weiter fassen als den mystischen Kern aller Religionen. Ziel dieser Glaubensrichtung ist es, unmittelbar mit dem Einen in Kontakt zu kommen. Im Westen ist der Sufist Dschalal ad-Din ar-Rumi gut bekannt. In Buchara hat Bahauddin Nakschbandi gelebt. Er ist vielleicht der bekannteste Sufist aus Usbekistan. Es gibt aber noch viele andere. Man kann ihre Mausoleen besuchen und dort meditieren. Die Mausoleen, mal mitten in der Stadt, mal einsam in der Natur, werden als starke Kraftorte empfunden.
Besuchen Sie mit uns die wichtigsten Sufi-Wallfahrtsorte Usbekistans. Hier erleben Sie zum einen die tiefe Volksfrömmigkeit der Usbeken, die aufgeschlossen und freundlich Gäste bei ihren kleinen Zeremonien einladen zuzuhören. Zum anderen haben Sie bei den angeleiteten Meditationsübungen die Möglichkeit, die heiligen Stätten energetisch auf sich wirken zu lassen. Fast überall in den Mausoleen besteht die Möglichkeit für unsere kleine Reisegruppe, sich zu setzen und in Ruhe zu meditieren. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit, die Meditationen mit Texten berühmter Sufis, wie z.b. Rumi, zu ergänzen.
Neben diesem meditativen Aspekt der Reise möchten wir Ihnen auch Land&Leute näher bringen und Sie mit dem Alltagsleben der Usbeken bekannt machen. Die usbekische Gastfreundschaft ist sprichwörtlich. Gäste werden als Segen gesehen und dementsprechend umsorgt. Wir sind davon überzeugt, dass Sie sich als Gast in diesem Reiseland sehr wohl fühlen werden.
Die Reise wird begleitet und betreut von Fr. Stephanie Clasemann:
Diplom-Psychologin, Hypno-Therapeutin (nach Milton Erickson)
Achtsamkeits- und Meditationstrainerin
Als langjährige Usbekistan-Reisende hat Fr. Clasemann das Gastland intensiv kennengelernt. Während ihrer Reisen zog es sie immer wieder zu den spirituellen Orten des Landes. Die dort spürbare meditative Ruhe, kraftvolle Energie und Freundlichkeit der Menschen berührten sie. Nun möchte sie ihr Lieblingsland anderen Menschen näher bringen. Besonders am Herzen liegt ihr die Achtsamkeitsmeditation nach Milton Erickson, die sie kompetent und einfühlsam an die Reiseteilnehmer vermittelt.
Reiseablauf
Abflug / Anreise Usbekistan
Anreise mit z.B. Uzbekistan Airways (Frankfurt-Tashkent, ca. 6 Stunden)
Buchara
Vormittags geht es ins heilige Buchara. Dort werden wir ganze 6 Tage verbringen, mit viel Zeit und Muße für die vielen heiligen Orte und Sehenswürdigkeiten dieser besonderen Stadt. Auch Ausflüge in die Natur werden wir unternehmen.
Die Geschichte von Buchara ist 2700 Jahr alt. Heute Vormittag reisen wir aber ganz modern mit dem Schnellzug Afrosiab an (4 Stunden)
Unser kleines und persönlich geführtes Hotel liegt im jüdischen Teil der Altstadt von Buchara.
Von hier aus schlendern wir zunächst zum nahe gelegenen berühmten Labi Hauz-Ensemble (Weltkulturerbe). Um ein historisches Wasserbecken stehen alte Maulbeerbäume, zwei Medresen und eine Derwischherberge. In einem der schönen Restaurants am Wasserbecken mischen wir uns unter die Einheimischen und nehmen unser Mittagsessen ein.
Danach machen wir einen Spaziergang zum Poi Kalon-Platz (Weltkulturerbe). Hier sehen wir uns das Minarett, die große Freitagsmoschee und die Medrese Miri Arab an. Von einer Dachterrasse aus haben wir einen schönen Blick über den Platz. Hier werden wir meditieren (für Sitzkissen wird gesorgt) und anschließend eine schöne Tasse Tee trinken.
In einem Grabraum in der Medrese Miri Arab können wir noch eine kurze Meditation anschließen. Danach schlendern wir zurück ins Hotel und können uns dort ausruhen.
Buchara
Wir sind wieder zufuß in der Altstadt von Buchara unterwegs. Zunächst besichtigen wir die Moschee Magoki Attari. Ihre Ursprünge gehen in die Zeit des Zoroastrismus zurück.
Dann gehen wir durch die überkuppelten Basare zu Moschee und Grab von Hodscha Sainiddin. Die Moschee liegt idyllisch in einer engen Altstadtgasse. Auch innen ist sie schön gestaltet und noch nicht saniert, dadurch sehr ursprünglich. Hier werden wir meditieren.
Nachdem wir uns in einem Teehaus gestärkt haben, besuchen wir anschließend das berühmte Samaniden-Mausoleum (Weltkulturerbe), die schöne Bolo Hauz-Moschee und den Markt von Buchara. Hier darf man viele Leckereien bestaunen und probieren.
Danach können wir den Tag in den schönen Innenhöfen unseres Hotels oder am Labi Hauz ausklingen lassen.
Buchara
Südwestlich von Buchara liegt Paikent, eine ca. 2400 Jahre alte Stadt, die vor ca. 1200 Jahren verlassen wurde. Wir werden alleine sein und können die Stille und Ruhe dort genießen. Ein paar Autominuten entfernt ist ein kleines zugehöriges Museum. Dort können wir uns die Fundstücke ansehen und im Schatten unter Bäumen ein Picknick machen. Die Familie, die das Museum betreibt, wird uns einen Tee kochen.
Auf dem Weg zwischen Buchara und Paikent liegt einsam in der Wüste ein achteckiges Mausoleum und eine kleine Moschee. An diesen Ort pilgern Usbeken aus der Umgebung. Wir werden uns alles ansehen und in dem Mausoleum meditieren. Wenn man usbekische Pilger trifft, freuen sie sich immer über die weitgereisten Gäste.
Zurück in Buchara können wir Freizeit auf der Dachterrasse des Hotels oder in der Altstadt mit ihren vielen schönen Geschäften und Restaurants verbringen.
Buchara
Rund um Buchara gibt es 7 heilige Sufistätten, die als Pilgerweg in einer bestimmten Reihenfolge besucht werden. Diesem Weg wollen wir in den nächsten zwei Tagen folgen. Heute besuchen wir zunächst das Grab von Abdulholik Gishduvani. Danach geht es zum Grab von Hodscha Arif Mohi tabon, zum Grab von Hodscha Mahmud Anshir Fagnavij, zum Grab von Hodscha Ali Romitani und zum Grab von Muhammad Babai Simasi. Wir können jeweils zur Ruhe kommen und meditieren.
In Gishduvan gibt es eine familiengeführte kleine Töpferei. Hier werden wir uns den Herstellungsprozess zeigen lassen und eine schöne Tasse Tee trinken.
Buchara
Heute setzen wir unsere Pilgerfahrt fort. Nachdem wir beim 6. Sufi-Heiligen Said Ahmad Kulal waren, kommen wir zum End- und Höhepunkt der Pilgertour. Bahaudin Nakschband ist historisch der letzte in der Reihe der 7 heiligen Sufis von Buchara. Er hat die Ansätze seiner Vorgänger vereint. Der von ihm gegründete Orden hat noch heute Gemeinschafen in vielen Ländern der Erde, auch in Deutschland. Der Gedenkkomplex für Bahauddin Nakschband ist groß und schön angelegt. Wir können uns dort länger aufhalten und an mehreren Stellen meditieren.
Auf dem Rückweg nach Buchara kommen wir an einer großen Nekropole vorbei, Tschor Bakre. Dort sehen wir die schönen Gebäude, die Pfauen und Ziertauben und genießen die friedliche Stimmung.
Buchara
Heute besuchen wir das Mausoleum von Saifiddin Bocharsi. In dem Grabraum mit mehreren Sarkophagen haben wir viel Zeit und Ruhe, um zu meditieren. Anschließend können wir noch in der angeschlossenen Moschee sitzen und dem Imam zuhören.
Danach besuchen wir eine usbekische Familie. Sie zeigt uns, wie sie lebt und wir werden gemeinsam Plov kochen und natürlich auch essen. Die usbekische Gastfreundschaft ist sprichwörtlich. Gäste werden als Segen gesehen.
Ganz in der Nähe unseres Hotels ist eine alte Synagoge. Bevor wir in unser Hotel zurückkehren, können wir uns die gemeinsam ansehen und uns über die Buchara-Juden berichten lassen.
Nachmittags kann jeder noch einmal alleine durch die Altstadt streifen und seine Lieblingsorte aufsuchen.
Shahrisabz
Heute verlassen wir Buchara und machen uns auf den Weg nach Shahrisabz, Timurs Geburtsstadt (4 Stunden). Unterwegs besuchen wir das hübsche Chor Minor am Rand von Buchara.
Unser kleines, familiär geführtes Hotel liegt wieder direkt in der Altstadt. Von der Dachterrasse aus können wir schon alle Sehenswürdigkeiten sehen, den Palast Ak-Serai, die Kok-Gumbas-Moschee, das Mausoleum von Scheich Schamsiddin Kulal. Alle Sehenswürdigkeiten liegen um einen Park herum. Bei einem Spaziergang werden wir sie besuchen. Im Mausoleum von Kulal werden wir meditieren. Danach suchen wir uns ein schönes Restaurant für unser Abendessen.
Langar Ota
Heute fahren wir in die Hisorberge (Ausläufer Pamirgebirge) nach Langar Ota (1 Stunde). In dem kleinen Bergorf finden wir ein Mausoleum und eine Moschee aus dem 15. Jh. , die als besonders heilig gelten. Wir können an beiden Orten meditieren und die Ruhe und Schönheit der Landschaft auf uns wirken lassen. In der Moschee wurde lange eine Koranabschrift aus dem 9. Jh. aufbewahrt. Die werden wir später in einem Museum in Tashkent sehen.
Zu Mittag kehren wir bei einem Dorflehrer ein. Er wird uns bewirten und über sein Dorf berichten. Von seiner Terrasse aus haben wir einen sehr schönen Blick ins Tal.
Nach einem Spaziergang durchs Dorf fahren wir zurück nach Shahrisabz.
Samarkand
Nach dem Frühstück können wir noch im grünen Shahrisabz spazieren gehen. Danach fahren wir nach Samarkand (3Stunden). Unterwegs machen wir eine Teepause bei einer Familie, die eine kleine Weberei betreibt. Sie zeigen uns, wie sie die Wolle spinnen, färben, waschen und weben.
Auch in Samarkand sind wir in einem kleinen familär geführen Hotel in der Altstadt.
Zunächst suchen wir uns ein schönes Restaurant für unser Mittagessen.
Danach sehen wir uns das prächtige Gur-Emir-Mausoleum und das Ruchabad-Mausoleum an. Hier werden wir auch meditieren.
Zum Abschluss des Tages werfen wir einen Blick auf den berühmten Registanplatz und lassen seine Größe und Pracht auf uns wirken.
Samarkand
Am Rand von Samarkand liegt der Gedenkkomplex von Hodscha Achrar. Er ist ein von den Usbeken hoch verehrter Sufi-Heiliger aus dem 15. Jh. Die Anlage ist mit Wasserbecken und alten Platanen schön angelegt. Einzelne Gläubige werden wir hier treffen, die an den Sarkophagen still beten. Wir können uns dazu setzen und die Ruhe aufnehmen. In dem zugehörigen Meditationsraum können wir anschließend gemeinsam meditieren.
Danach besuchen wir in Samarkand die reich verzierte Gräberstraße Schah-i-Sinda. Hier haben wir genug Zeit, um alles auf uns wirken zu lassen.
Zuletzt fahren wir zum Danielsgrab, einer heiligen Stätte, die von Gläubigen aller Religionsrichtungen verehrt wird. Sie liegt ruhig am Rand des ältestens Stadteils von Samarkand.
Den Abend lassen wir ruhig in und um unser Hotel ausklingen.
Samarkand
Heute fahren wir nach Urgut (1 Stunde), immer mit dem Blick auf die schneebedeckten Berge Tadschikistans. Urgut ist ein kleiner Ort in den Bergen. Hier finden wir eine heilige Wasserquelle mit einer Moschee und uralten Platanen. In eine Platane kann man hineingehen und sich dort auf eine kleine Rundbank setzen. Hier werden wir meditieren. Danach können wir an dem Wasserbecken der Quelle sitzen und dem Aufsteigen der Wasserblasen zusehen.
Nach diesem ruhigen Vormittag widmen wir den Nachmittag dem weltberühmten Registanplatz (Weltkulturerbe). Die drei großen Gebäude beherbergen reich geschmückte Innenräume und so manches Kunsthandwerk. Wir werden z.B. einem Kalligraphen zusehen können, und ein Musiker wird uns die typischen usbekischen Instrumente vorführen.
Nach diesen vielen Eindrücken werden wir uns ein ruhiges Lokal für den Abend suchen.
Samarkand
In der Nähe des Registanplatzes ist die riesige Bibi Khanym-Moschee und auf der gegenüberliegenden Seite das Bibi-Khanym-Mausoleum. Hier liegen in einem Kellergewölbe mehrere Sarkophage von Frauen. Wir werden die morgendliche Ruhe nutzen und hier meditieren. Anschließend sehen wir uns die riesige Moschee an.
Direkt neben der Moschee ist der Markt von Samarkand. Hier können wir uns wieder mit Leckereien eindecken. Nachdem wir uns noch einmal in einer Teestube gestärkt haben, treten wir die Weiterfahrt nach Tashkent an (5 Stunden).
Unterwegs sehen wir uns die Sternwarte von Ulug Beg an, dem berühmten Samarkander Astronomen.
Taschkent
In Tashkent wohnen wir wieder in dem zentral gelegenen Hotel Uszbekistan.
Wir besuchen zunächst den Hast-Immam-Komplex. Im Kaffal Schaschi-Mausoleum werden wir meditieren. Dann sehen wir uns die große Freitagsmoschee und ein Koran-Museum an, in dem unter anderem die Koranabschrift aus Langar Ota zu sehen ist.
Mit der berühmten Metro fahren wir zum Theaterplatz und zum Navoipark. In dem schönen großen Park werden wir noch einmal Ruhe finden und meditieren
Abends können wir unser Abschiedsessen im 17. Stock des Hotel Uzbekistan einnehmen. Wir werden einen schönen Blick über die Lichter des moderne Tashkent haben.
Abreise Usbekistan
Rückflug mit z.B. Uzbekistan Airways
Stephanie Clasemann über Klänge in Usbekistan:
„Wir besuchen Sufi-Pilgerorte, aber keine aktiven Sufikloster. So weit ich weiß, gibt es die auch gar nicht in Usbekistan. Ein Rückzug in Klöster ist nicht gewollt, sondern ein Leben und Arbeiten als Sufi zwischen den anderen Menschen. Hier wird der Sufismus in einer stillen, meditativen und eher privaten Form gelebt wird. (so konnte er übrigens auch das Religionsverbot in der Ära der Sowjetunion überleben)
Wir sind aber in mehreren historischen Derwischherbergen. Heute hört man dort Ruhe…was für meine Ohren auch ein sehr schöner Klang ist….Früher war es wohl lauter…..
Ich kann Ihren Wunsch nach besonderen Klängen gut verstehen. Bevor ich als Psychologin gearbeitet habe, war ich Sängerin (in einem Opernchor).
Meine Ohren kommen in Usbekistan immer sehr auf ihre Kosten. 🙂
An den Pilgerorten rezitieren Imame oder manchmal auch kleine Pilgergrüppchen Koranverse.
Hin und wieder geschieht das mechanisch, aber in den meisten Fällen wird mit sehr viel innerer Anteilnahme rezitiert.
Als ich das erste Mal in Usbekistan war, war es für mich eine große Überraschung, welche Wirkung diese Gesänge auf mich haben.
Ich hatte das nicht erwartet….aber ich werde davon jedes Mal tief berührt…..
An einigen einsamen Pilgerorten wird der jeweilige Imam speziell für uns Suren rezitieren…Wir werden uns setzen, ihm lauschen und danach die Atmosphäre auf uns wirken lassen.
Ganz nebenbei werden sie auch für eine gute Reise beten….Diese Imame an den besonderen Orten erlebe ich auch als besonders….sehr freundlich, sehr tolerant, teilweise haben sie sehr schöne Stimmen…
Und es gibt ein paar klassische usbekische Instrumente. Sowohl in Buchara als auch in Samarkand finden wir einen Künstler, der sie gut beherrscht. Sie geben jeweils Kostproben ihres Könnens und man kann auch CDs kaufen.
Den Musiker aus Buchara finden wir in einem der überkuppelten Basare, den aus Samarkand in einer Medrese (alte Koranschule) am Registanplatz.
Ansonsten ist es für klangsensible Ohren noch interessant, wie viele Sprachen gesprochen werden. Fast alle beherrschen nicht nur Usbekisch, sondern auch Persisch und Russisch.
Mir macht es immer wieder Spaß, mich in die Sprachmelodien einzuhören und bei unserem Reiseleiter Ilhom zu erraten, in welcher Sprache er gerade mit einem Einheimischen spricht.“
text copyright Stephanie Clasemann
Oft wird Sufismus definiert als islamische Mystik, als innerer Kern des Islam.
Es gibt aber auch die Richtung des universalen Sufismus. Hier wird Sufismus als mystischer Kern aller Religionen gesehen, als das, was alle Religionen in ihrem Ursprung eint. Man könnte auch sagen, dass Sufismus eine Lebenshaltung ist.
Ein Sufi strebt danach, in einen Zustand zu kommen, in dem er die Gegenwart des All-Einen spüren kann. Das, womit man die Verbindung sucht, ist eigentlich unaussprechlich.
Es ist keine Person, sondern eine Form von Bewusstsein.
Sufis suchen die Verbindung über das Herz. Sie sagen, dass in der Nähe des materiellen
Herzens noch ein immaterielles Herz ist. Dieses Herz ist das Tor, durch das man Öffnung und Verbindung mit dem Unaussprechlichen finden kann.
Wenn es zur Verbindung kommt, ist das, als ob ein Wassertropfen zurück in den Ozean
kommt. Diese Momente der Verbindung werden als ekstatisch und beglückend erlebt.
Alles ist voller Liebe. Das Ego löst sich in diesen Momenten auf.
Die, die es erlebt haben, sagen, dass sich diese Erfahrung nicht in Worte fassen lässt.
Aber einige Dichter haben versucht, es in Bildern auszudrücken. Dabei wird immer wieder von Liebe gesprochen, oder auch von Wein, Honig….
Das Ego (konditioniertes Ich) wird als Hindernis auf dem Weg zu diesen Erfahrungen
angesehen. Alle Sufitraditionen betonen die Wichtigkeit der Entwerdung. Deshalb sind Sufis still und bescheiden und treten mit ihren Erfahrungen nicht in die Öffentlichkeit. Sie versuchen, in ihrem Alltag aus dem erweiterten Bewusstsein heraus und nicht aus den Illusionen und Konstruktionen des Ich heraus zu leben. Dadurch kommt es zu weniger Verhaftungen und Verstrickungen, weniger Aggressionen. Für Sufis ist es wichtig, die Gefühle anderer nicht zu verletzen.
Mystische Erfahrungen gehören zur Menschheit, seit es sie gibt. Dazu muss es keine
Religionen geben. Der Sufismus als ein mystischer Weg hat sich ca. ab dem 7. Jh.
entwickelt.
Es gibt verschiedene Ausprägungen, Orden, die sich historisch herausgebildet haben.
Allen ist gleich, dass jeder die unmittelbare Gegenwart des All-Einen selbst erfahren und
nicht durch andere nur davon erzählt bekommen soll.
Die Wege in diese Zustände unterscheiden sich aber in den verschiedenen Orden.
Die drehenden Derwische versuchen durch Bewegungstrance in diesen Zustand zu
kommen. Andere sitzen und schwingen den Kopf hin und her, wobei sie immer die gleichen Silben sagen.
In Usbekistan war Bahauddin Naqshbandi ein wichtiger und prägender Sufimeister. Er lehrte das stille Gebet. Man setzt sich ruhig hin und öffnet sich dem Höheren. Für ihn ist weiter charakteristisch, dass er keinen Rückzug in Klöster oder in das Wandertum wollte. Er und seine Anhänger leben in Familien und gehen normalen Berufen nach. Ihr Sufitum leben sie privat und still. Von ihm stammt der Ausspruch: Mit den Händen in der Arbeit, mit dem Herzen bei Gott.
Wie auch in anderen spirituellen Traditionen gibt es Meister, die von Suchenden umgeben sind. Diese Meister können die Verbindung zum All-Einen für sich gut herstellen, sie sind spirituell hoch entwickelt. In ihrer Nähe und mit ihren Ratschlägen ist auch für die Aspiranten mehr Öffnung möglich.
Diese Meister wurden und werden zu Lebzeiten oft hoch verehrt. Nach ihrem Tod bauen ihre Anhänger gerne schöne Mausoleen über ihren Gräbern. Es wird geglaubt, dass die
besondere Aura der Meister an diesen Orten noch ein wenig erhalten bleibt. Deshalb werden die Mausoleen als Kraftorte angesehen, an denen es besondere Energien gibt und an denen man besonders gut in Meditation gehen kann.
In Usbekistan gibt es viele dieser Heiligengräber. Wir werden dort auf Pilger treffen, die still meditieren. Manchmal werden ein paar Koransuren rezitiert.
Buchara gilt als besonders heilige Stadt. Es gibt einen Spruch, der besagt, dass überall in
der Welt das Licht von außen auf die Erde trifft, nur in Buchara, da komme es aus der Erde (u.a. weil hier so viele heilige Menschen begraben sind).
In Buchara und Umgebung gibt es den Pilgerweg der 7 Sufis. Sie stehen in einer
historischen Linie, haben ihre Erkenntnisse an den jeweils nächsten weitergeben.
Der erste war Ghijduwani, der letzte der Sieben war Naqshbandi.
Ich möchte zum Schluss zwei Zitate von ihnen anfügen.
„Bei all deinen äußeren Aktivitäten bleibe innerlich frei. Lerne, dich mit überhaupt
nichts zu identifizieren.“ (Abdul Khaliq Ghijduwani, +1220)
„Gott ist Stille und kann am besten in der Stille erfahren werden.“
(Bahauddin Naqshbandi, +1390)
text copyright Stephanie Clasemann
Preise & Infos 2024:
Termin 2024
März 2024
Reisepreis: 1895,-€ p.P. im Doppelzimmer
Einzelzimmer Zuschlag: 160,-€
Leistungen im Preis enthalten:
– 3 Übernachtungen in Taschkent (3* Hotel)
– 6 Übernachtungen in Buchara (3* Boutique Hotel)
– 2 Übernachtungen in Sharisabz (B&B Unterkunft)
– 3 Übernachtungen in Samarkand (B&B Unterkunft)
– Frühstück
– Flughafentransfer, alle Transfers, Rundreise, Ausflüge wie im Programm beschrieben
– Zugticket (Taschkent-Buchara), Jeep-Transport zum Bergdorf Langar Ota
– Qualifizierter usbekischer Reiseleiter
– Qualifizierte deutschsprachige Meditationslehrerin
nicht im Preis enthalten:
– Flug
– Mittagessen, Abendessen
– persönliche Ausgaben, Trinkgelder
Im Reiseangebot bieten wir Ihnen einen passenden Flug zum tagesaktuellen Flugpreis mit an.
Das Buch zur Reise!
Passend zu unserer Usbekistanreise ist nun auch das Buch von Stephanie Clasemann über die heiligen Orte dieses schönen Landes erschienen!
Darin finden sich neben Beschreibungen der Reiserouten auch viele Hintergrundinformationen, praktische Reisetipps, Fotos und Karten sowie auch eine Fülle an Texten und Zitaten großer Sufi-Meister*innen.
Dieses liebevoll gestaltete Buch, das einen profunden Einblick in die Welt des Sufismus bietet, ist ein wunderbarer Reisebegleiter, sowohl in der Fantasie als auch vor Ort.