Zahlreiche Studien belegen die positiven Wirkungen von Meditation auf unser körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden. Auch die Hirnforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten eingehend mit dem Thema Meditation beschäftigt – und ist zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.
Mentale Stärke durch Meditation
Job, Familie, Freizeit-Termine: Im Alltag sind wir oft genau durchgetaktet und kümmern uns darum, dass alles reibungslos funktioniert – inklusive uns. Dabei sind wir die meiste Zeit mit unserer Aufmerksamkeit im Außen. Wir sind ständig erreichbar, nehmen rund um die Uhr Informationen auf, richten uns nach gesellschaftlichen Erwartungen, vergleichen uns mit anderen.
Schnell nehmen wir dabei äußere Anforderungen als gegeben an und richten uns ganz darauf aus, bestimmte Ziele zu erreichen – sei es beruflicher Aufstieg, materieller Wohlstand oder die perfekte Partnerschaft. Was wir dabei jedoch leider häufig aus den Augen verlieren, ist, wer wir selbst eigentlich sind und was wir vom Leben wollen. Viele Menschen leiden zunehmend an dieser Diskrepanz, fühlen sich dem inneren und äußeren Druck nicht mehr gewachsen. Die Folge können Unzufriedenheit, innere Unruhe, weniger Resilienz, aber auch psychische und körperliche Erkrankungen sein.
Eine kraftvolle Methode, um im Einklang mit sich zu sein, ist die Meditation. Das tägliche Meditieren hilft, die Verbindung zu sich selbst aufzunehmen, das „Hier und Jetzt“ bewusst wahrzunehmen und sich für einen Moment selbst die volle Aufmerksamkeit zu schenken. So entsteht die Möglichkeit vom Dasein im ‚Funktionieren‘ -Modus in ein authentischeres und glücklicheres Leben zu wechseln.
Positive Wirkungen von Meditation – Was sagt die Wissenschaft?
Seit den 1990er Jahren beschäftigen sich Neurowissenschaftler eingehend mit den Auswirkungen von Meditation auf den Körper und das allgemeine Wohlbefinden. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass regelmäßiges Meditieren Stress, Ängste, Bluthochdruck, Schmerzen und weitere Leiden reduziert, das Immunsystem stärkt, die soziale Kompetenz erhöht und insgesamt zu mehr Gelassenheit und innerem Frieden führt.
Der positive Einfluss von regelmäßiger Meditationspraxis auf Körper und Geist kann sogar neurologisch gemessen werden – durch mehr Aktivität und eine höhere Nervenzellendichte in den Hirnarealen, die für Konzentration und Wohlbefinden nötig sind. Mit den Zusammenhängen von Meditation und Veränderungen im Gehirn beschäftigt sich auch der renommierte Psychologie-Professor und Hirnforscher Richard Davidson. So belegte er beispielsweise 2008 in einer Studie, dass die gemessenen Gamma-Wellen bei tibetischen Mönchen mehr als 30-mal stärker ausgeprägt waren als bei der Kontrollgruppe. Gamma-Wellen werden in der Hirnforschung mit starker Fokussierung und Konzentration in Verbindung gebracht.
Mentale Stärke durch regelmäßiges Meditieren
Das Mönchs-Beispiel macht wissenschaftlich greifbar, was schon unzählige Praktizierende selbst erlebt haben: Regelmäßiges Meditieren hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ohne sich von äußeren Dingen ablenken zu lassen. Indem wir den Blick nach innen richten, können wir herausfinden, was unsere ganz persönlichen Vorstellungen von einem glücklichen, erfolgreichen und erfüllten Leben sind. Wir nehmen bewusst wahr, wie wir uns in diesem Moment fühlen, welche Emotionen, Blockaden und Verspannungen uns vielleicht gerade belasten.
In der Meditation können wir Fragen beantworten wie:
- Wie fühle ich mich gerade?
- Blockiert mich eine Erfahrung aus der Vergangenheit oder eine Sorge über die Zukunft?
- Was macht mich glücklich?
- Wie soll mein Leben aussehen?
- Wie kann ich mein authentisches Selbst entfalten?
Je klarer wir uns selbst über diese Themen werden, desto mehr lösen wir uns nach und nach von äußeren Einflussfaktoren, befreien uns von Blockaden und bauen ein gesundes Selbstbewusstsein auf. Wir lernen, mündig selbst zu entscheiden, wie wir unser Leben gestalten wollen. Durch diesen neuen Fokus gewinnen wir mit der Zeit ganz automatisch an mentaler Stärke.
Besonders in Krisenzeiten hilft die Meditationspraxis dabei, sich nicht von äußeren Umständen aus der Ruhe bringen zu lassen. Wichtig ist, während des Meditierens den gegenwärtigen Moment ganz bewusst wahrzunehmen und eine Art „Beobachter-Rolle“ zu den eigenen Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen einzunehmen. Dabei lernen wir, auch im Alltag einen kühlen Kopf zu bewahren und uns nicht von äußeren Reizen, Sorgen und Ängsten übermannen zu lassen.
„Bei der Meditation geht es nicht um den Versuch, irgendwo hinzugelangen. Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben, genau dort zu sein, wo wir sind, und genau so zu sein, wie wir sind, und das auch der Welt zu erlauben, genau so zu sein, wie sie in diesem Augenblick ist.“
Jon Kabat-Zinn
Um diese positiven Effekte zu erleben, ist eine regelmäßige Praxis der Schlüssel. Schon wenige Minuten Meditation am Tag reichen aus, um in eine tiefere Verbindung mit sich selbst zu kommen und mentale Stärke zu entwickeln.